Alte Zwirnerei angeschlossen
Es war eher ein normaler Arbeitsschritt als eine glamouröse Inbetriebnahme – dafür aber mit gehöriger Signalwirkung. Als Stadtwerke-Chef Erik Dittrich im Juli einen Schieber öffnet, startet er damit unsere Wärmebelieferung der Alten Zwirnerei. Itzehoes Wärmezukunft ist damit einen großen Schritt näher gerückt.
„Nach gut einem Jahr Bauzeit ist das erste Teilstück eines komplexen und wichtigen Infrastrukturprojekts für unsere Stadt jetzt online“, sagt Dittrich nicht ohne Stolz. Nach langen Planungen und vielen Verhandlungsrunden mit dem Immobilienunternehmen Semmelhaack hatten wir den Bau des Wärmelink Zentrum Ende Mai 2024 begonnen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 6 Millionen Euro.
Bau lief glatt, aber nicht reibungslos
„Die technischen Herausforderungen waren für die Stadtwerke durchaus beachtlich“, erklärt Marc Flindt, der bei uns den Planungsstab leitet. „Der neue Wärmelink hatte sich durch enge Straßen zu schlängeln. Die vorhandenen Gas-, Strom-, Wasser- und Kommunikations-Leitungen mit den mächtigen Doppel-Leitungen des Wärmelink ‚zu verheiraten‘, war nicht immer einfach.“ Die Belastung des innerstädtischen Verkehrs waren erheblich, vor allem während der Unterquerung des Langen Peter. Hier hakt Erik Dittrich nochmal ein: „Wir haben den Anwohnenden der Baustelle großen Dank und Respekt zu zollen. In den letzten Monaten hatten wir uns auch gelegentlich harte Kritik anzuhören. Wo immer möglich, haben wir kurzfristig nachgesteuert. Umso mehr freuen wir uns, dass die Menschen vor Ort das Projekt nach wie vor begrüßen – und wir viele Anfragen nach einem Anschluss an den Wärmelink haben.“
Erster Schritt von vielen
Während an der Trasse Dürrstraße / Friedrich-Ebert-Straße / Sandkuhle in Kürze die Straßen wieder hergestellt werden. Sind die Arbeiten in der Herrmannstraße noch im Gange. „Die neuen Häuser an der Ecke zur Brunnenstraße sollen noch dieses Jahr ans Netz“, sagt Flindt. Wir werden im Winter 2025/26 genau analysieren, welcher Wärmebedarf im Quartier Alte Zwirnerei entsteht. „Aktuell ertüchtigen wir unser Blockheizkraftwerk im Klosterforst von zurzeit ca. 4,3 MW auf dann rund 7,5 MW Wärme-Leistung. So können wir, voraussichtlich ab 2027, den Anwohnenden an der neuen Trasse Wärme anbieten und zusätzlich die beiden Hochhäuser am Holstein-Center versorgen.“
Vermarktungsstart im Herbst
„Gegenwärtig bereiten wir die nötigen Infos und Daten auf, um allen, die am Wärmelink wohnen, ein Anschlussangebot zu machen“, ergänzt Erik Dittrich. „Ziel ist, gegen Ende des Jahres sorgfältig kalkuliert zu haben und Interessierten ein Angebot mit Hand und Fuß zu machen. Mit konkreten Anschlusskosten und einer validen Abschätzung des zukünftigen Wärmepreises“